Bericht von Benjamin – Bali, Indonesien

Moin, ich denke, dass ich genau weiß, was ihr denkt, wenn ihr Bali lest. Sonne, Bier, Urlaub, Reisen. Eins vorab: Das ist korrekt, aber nicht alles! Euch erwartet eine wundervolle Universität, die offensten und nettesten Menschen, eine Kultur, die euch den Atem nimmt und einfach eine Menge Spaß.

Wahl der Universität und Vorbereitung

Ich wollte unbedingt ins Ausland, so viel stand fest. Dann begann die Suche: Europa war zu nah, USA und Australien zu teuer, bleibt eigentlich nur noch Asien, das diese beiden Faktoren befriedigt. Ein bisschen googlen ergab das Austauschprogramm Asia Exchange, das StudentInnen schnell und einfach nach Asien ins Auslandssemester bringen kann. Neben Bali gab es noch einige andere Ziele, die aber aus gewissen Gründen nicht eine so große Attraktivität aus- strahlten. Ein bisschen Recherche ergab, dass die Udayana Universität in Bali die zweitbeste Uni (nach Jakarta) Indonesiens ist, viele Fakultäten hat und auch für Europa akkreditiert ist. Berichte anderer Studierende haben mich letztendlich dazu motiviert, mich dafür anzumelden. Ein kleines Onlineformular ausgefüllt, schon hatte ich 2 Wochen später die Bestätigung, dass ich angenommen bin und die Vorbereitungen starten kann.

Zusätzlich waren die Kosten tatsächlich sehr gering, Studiengebühren von knapp 2000 Euro, da- zu die Flüge, Unterkunft, Essen und Freizeit, ergaben grob Gesamtausgaben von 7500 Euro für 4 Monate. Die Kalkulation hat auch gut hingehauen, inklusive Tauchkurs, Surfkurs und ein paar Reisen auf umliegende Inseln und nach Tokyo. Das Auslandssemester dort wird übrigens auch Bafög-gefördert mit einem Höchstsatz von knapp 1500 Euro im Monat.

Anrechnung von Kursen

Zumindest im Master ITMC ist es kein Problem, sich mit den balinesischen Modulen den freien Wahlbereich vollzumachen. Ich habe mir insgesamt 26 CP anrechnen lassen, wovon dann 20 als zusätzliche Leistung erfasst werden. In Bewerbungsgesprächen reagieren HRler übrigens meistens sehr offen und interessiert auf dieses Auslandsstudium, da es mal was komplett anderes ist. Geht am Besten vorher mit den Modulbeschreibungen zum Studienbüro und lasst euch ein Learning Agreement ausstellen, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

Die Anreise

Es ging für mich Mitte August 2016 los, mit einem flexiblen Ticket von Emirates bin ich, mit einem mehrtägigen Zwischenstopp in Dubai, nach Bali geflogen. Man fliegt lange, aber es lohnt sich. Hin- und Rückflug kosten hierbei knapp 1000 Euro. Auf Bali angekommen, geht es erst einmal in seine Unterkunft. Die meisten Studierende finden sich per Facebook im Voraus zusammen und mieten gemeinsam Villen als Unterkunft, was nicht mehr als 500 Euro im Monat pro Person inklusive Pool und Putzfrau kostet (500 Euro ist hierbei schon obere Preisklasse). Zur Uni gehts dann immer mit dem Roller, also einen Führerschein solltet ihr haben. Anfangs wirkt zwar alles ziemlich chaotisch, auch an der Uni, aber ich verspreche euch: Man gewöhnt sich dran und hört auf so „deutsch“ zu sein.

Das Studium

Wer ein organisiertes Studium erwartet, ist hier falsch. Vieles geschieht spontan, mal kommt der Dozent nicht, mal wird was verschoben, naja, das ist Asien. Generell sind die Dozenten sehr freundlich und freuen sich, dass wir Europäer zu ihnen kommen, um von ihnen zu lernen. Die Uni liegt auf der Halbinsel Jimbaran und ist von viel Grün umgeben. Meine Module waren indonesische Sprache (Pflicht), Entrepreneurship, Global Business, Economy of South East Asia und Accounting and Finance. Zusätzlich sind zwei kulturelle Exkurse wie bspw. Palmblätter flechten oder balinesische Heilkunst Pflicht.

Neben regelmäßigen kleinen Hausarbeiten und pro Fach 2 Klausuren (Mid Term und Finals) habt ihr genug Zeit für Freizeitaktivitäten. Ich hatte bspw. nur an 2 Tagen pro Woche Uni und konnte den Rest der Zeit die Insel erkunden. Insgesamt sind pro Semester allein von Asia Exchange knapp 250 Studierende aus über 15 Ländern dabei, die meisten sind allerdings aus Deutschland.

Das Niveau an der Uni ist nicht das höchste, also hier nicht zu viel erwarten. Mehr als an der Uni lernt ihr im Leben dort: Survival im Straßenverkehr Asiens, riesige Tempelanlagen, Nasi Goreng am Straßenrand per Hand essen, Affen von der Straße jagen, Tauchen, Surfen, Klettern.. Es ist wirklich niemals langweilig.

Fazit

Fazit: Absolute Empfehlung von mir! Neben wirtschaftlichen Kursen mit Fokus auf Asien lernt ihr eine total interessante Kultur kennen, habt Zeit zum Reisen und Spaß haben und könnt für 4 Monate günstig in einer Villa wohnen. What else do you need? Wer mehr lesen will, ich habe auch einen Blog darüber verfasst. Hier steht auch alles zur Vorbereitung, dem Leben dort und den Freizeitaktivitäten: http://www.benbaliexchange.jimdo.com