(Mündliche) Prüfungen

Eine gute Prüfungsvorbereitung fängt mit dem rechtzeitigen Lernen an. Am besten solltest Du schon während des Semesters durch die Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen und Übungen, sowie die Bearbeitung der Übungsaufgaben den Stoff verinnerlichen. Eine Hilfe für die Prüfungsvorbereitung sind bereits geschriebene Klausuren oder Prüfungsprotokolle früherer mündlicher Prüfungen. Dies findest Du in der Sammlung in der MafiAsi Owncloud. Dort werden Gedächtnisprotokolle mündlicher Prüfungen, Klausuren oder auch Übungsblätter der einzelnen Übungen gesammelt. Es muss aber dringend davor gewarnt werden, diesen Protokollen zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sie stellen lediglich Anhaltspunkte und Beispiele dar. Alte Klausuren und Beispielklausuren bieten eine gute Möglichkeit sich über die vorgesehene Bearbeitungszeit einen Überblick zu verschaffen. Man sollte allgemein nicht länger als die Anzahl der Punkte in Minuten (z. B. 10 Punkte = 10 Minuten) an einer Aufgabe arbeiten, um alle Aufgaben der Klausur in der Bearbeitungszeit hinreichend lösen zu können. Weiter sollte mit den leichten Aufgaben bei der Bearbeitung begonnen werden, um somit schon zu Beginn an Sicherheit zu gewinnen. Es ist wichtig, seine Gedanken so gut auszudrücken, dass der/die PrüferIn versteht, was Du meinst. Voraussetzung dafür ist auch das richtige Interpretieren der Aufgabenstellungen, denn etwas zu erklären ist nicht dasselbe, wie etwas zu nennen. Dabei sind wir auch schon gleich bei der strukturierten Bearbeitung einer Aufgabe. Anhand alter Aufgaben und Lösungen kann man sich eine sehr gute Vorgehensweise zum korrekten und zeitsparenden Lösen von Aufgabenstellungen aneignen.

Schwierigkeiten mit mündlichen Prüfungen

Du wirst im Verlauf des Studiums vielleicht einige mündliche Prüfungen ablegen müssen. Dies bringt für einen großen Teil der Studierende erhebliche Schwierigkeiten mit sich, denn in der Schule sind mündliche Prüfungen kaum ein Thema. Zudem wird das Ergebnis von mündlichen Prüfungen oft als zufällig und/oder ungerecht angesehen, z. B. wegen der Laune der PrüferIn, der eigenen Tagesverfassung und dergleichen mehr.

Das Dilemma ist, dass den Studierende ihre Schwierigkeiten mit mündlichen Prüfungen oft nicht bewusst sind. Diese Schwierigkeiten haben ihre Ursache oft weniger in geringem Kenntnisstand, als vielmehr in der mangelnden Fähigkeit, einen Sachverhalt während der Prüfung mündlich darzustellen. Dieser Aspekt wird zu oft unterschätzt. Redefähigkeit und Selbstbewusstsein hängen eng zusammen und ein Defizit hierbei wird die Aussichten auf eine gute Prüfung, selbst bei sehr gutem Wissensstand, erheblich einschränken. Es ist extrem wichtig, seine Gedanken klar zu strukturieren und klar auszudrücken, denn was nützen brillante Kenntnisse, wenn man nicht in der Lage ist, sie zu artikulieren und einen Gedanken in Worte zu fassen?

Die PrüferInnen können und werden nur das bewerten, was Du zum Besten gibst, und nicht das, was Du gewusst hättest. Dies gilt sowohl bei mündlichen, wie auch bei schriftlichen Prüfungen. Da täusche man sich nicht: Zwischen einem Gedanken und der Formulierung desselben ist ein großer Unterschied. Zwischen etwas wissen und etwas erklären können liegen Welten! Die Erfahrung zeigt leider immer wieder, dass der ersten mündlichen Prüfung oft ein gehöriges Maß an Ernüchterung folgt. Wenn das dann fälschlicherweise mangelndem Wissen zugeschrieben wird, können die wahren Schwächen nicht aufgedeckt und beseitigt werden, und die nächste Enttäuschung folgt auf dem Fuße. Eine gute Darstellung der gefragten Sachverhalte macht bei einer mündlichen Prüfung schon die halbe Miete aus! Tatsächlich lassen sich Defizite im Mündlichen leicht durch gezieltes Redetraining beheben, indem z. B. Prüfungen simuliert werden, d. h. man wird von anderen gezielt nach dem Prüfungsstoff befragt.

Da man sowieso in Gruppen lernen sollte, bieten sich hier gute Möglichkeiten zum Erzielen maximaler Lerneffekte. Überhaupt ist das gegenseitige Erklären, z. B. beim Auftreten von Unklarheiten, eine der besten Lernmethoden (für alle Arten von Prüfungen). Außerdem irrt man sich in einer Gruppe nicht so leicht bei der Bewertung der Relevanz einzelner Teile des Prüfungsstoffes, als wenn man alleine lernt. Zusätzlich tragen Diskussionen über Sachverhalte zu deren vertieftem Verständnis bei. Zum Thema Rhetorik sei auch noch angemerkt, dass Vorträge in Proseminaren und Seminaren eine ausgezeichnete Gelegenheit für das Training des freien Sprechens sind.

Was sollte man vor einer Prüfung generell beachten?

Vor einer Prüfung sollte man den richtigen Termin und Raum in Erfahrung bringen. Hierzu sollte man sowohl in STiNE, auf den Seiten der Prüfungsämter, als auch auf den Seiten der DozentInnen nachschauen, denn es gibt evtl. eine Sitzordung und/oder Raumaufteilung zu beachten. Wichtig ist auch, die erforderlichen Unterlagen für eine Prüfung mitzubringen. Hierzu zählen ein offizieller Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass oder Führerschein) und der Studierendenausweis zur Legitimation Deiner Person. Weiterhin sollte auf die erlaubten Hilfsmittel geachtet werden, denn meistens sind elektronische sowie andere Hilfsmittel zu den Klausuren nicht zugelassen. Ob und welche Hilfsmittel in einer Prüfung erlaubt sind, wird normalerweise in der entsprechenden Vorlesung angekündigt. Außerdem: Täuschungsversuche ziehen enorme Konsequenzen mit sich! Auch die Benutzung unerlaubter Hilfsmittel ist ein Täuschungsversuch, für den Du die Note 5,0 bekommst und damit einen der vier Versuche verlierst.

Was macht man im Krankheitsfall?

Wenn Du an einer Prüfung aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen kannst, musst Du ein ärztliches Attest einholen. Das Attest musst Du schnellstens in einem Studienbüro abgeben; wir empfehlen das Studienbüro Informatik, da dies meist unkomplizierter ist. Nur wenn ein Attest abgegeben wurde, kann der verstrichene Versuch wiederholt werden, ansonsten hast Du ihn verloren.