Studienorganisation
In der Oberstufe gibt es sie im Ansatz, an der Uni hingegen verstärkt: Die Wahlmöglichkeit. Diese bringt den Vorteil, dass der Stundenplan an die eigenen Stärken und Interessen angepasst werden kann. So kannst Du teilweise selbst entscheiden, ob Du ein Modul im zweiten oder im vierten Semester belegen möchtest. Allerdings solltest Du aufgrund dessen Dein Studium auch unbedingt sorgfältig planen. Es gibt nämlich eine Reihe von Modulen, die Voraussetzung für einen Abschluss, also Pflichtveranstaltungen sind. Weiterhin gilt es zu beachten, dass es oft bestimmte Voraussetzungen für Module gibt, d. h. es müssen Vorbedingungen erfüllt werden, um sie belegen zu können. Versäumst Du beispielsweise im vorletzten Semester, ein Modul zu belegen, welches zwingend erforderlich für ein Modul im letzten Semester ist, kannst Du davon ausgehen, dass Du ein Jahr länger studieren wirst als nötig. Außerdem kann es auch vorkommen, dass sich zwei Module zeitlich überschneiden und es deswegen angeraten ist, diese in verschiedenen Semestern zu belegen. An diesen Beispielen wird hoffentlich deutlich, dass es immer wieder Stolpersteine geben kann, die aber durch eine gute Planung des gesamten Studiums (nicht nur des nächsten Semesters) im Voraus zum größten Teil vermieden werden können.
Die meisten Lehrveranstaltungen an der Universität sind Vorlesungen. In den meisten Fällen ist diese Bezeichnung wörtlich zu nehmen. Die Möglichkeit, auf Fragen einzugehen oder gar über sie zu diskutieren, besteht zwar theoretisch – doch wenn aus den großen Massenveranstaltungen heraus überhaupt Fragen gestellt werden, fehlt oft die Zeit für ihre ausführliche Diskussion. Dennoch solltest Du Dich nicht scheuen in Vorlesungen, wie in allen anderen Veranstaltungen auch, kritisch nachzufragen; keinesfalls darfst Du den Stoff unreflektiert an Dir vorbeirauschen lassen. Dazu ist es wichtig, Vorlesungen vor- und nachzubereiten.
Alles Vorgetragene zu protokollieren (mitzuschreiben), es gleichzeitig zu verstehen und dabei den roten Faden nicht zu verlieren, ist kaum zu schaffen, wenn der/die DozentIn den Stoff nicht (gut) strukturiert. Hier hilft eine Gliederung, die zu Beginn einer Vorlesung bekannt gegeben wird. Außerdem findest Du oft eine Liste mit Begleitliteratur in dem ersten Foliensatz der Vorlesung. Diese findest Du meistens in STiNE vor der ersten Vorlesung oder auf der Homepage des jeweiligen Lehrstuhls. Hier werden meist mehr Bücher angegeben als Du überhaupt durcharbeiten kannst. Zumindest kannst Du in den angegebenen Büchern das nachlesen, was Du während der Veranstaltung nicht verstanden oder versäumt hast. Und wenn es Zeit und Arbeitseifer erlauben, kannst Du Dich auch anhand der Literatur und der Gliederung bereits vor der Veranstaltung einlesen. Allerdings solltest Du Dich mehr auf das Durcharbeiten und Lernen der Folien oder Skripte als auf die Begleitliteratur konzentrieren.
Für die Vorbereitung auf Seminare gilt dasselbe mit dem wesentlichen Unterschied, dass hier idealerweise eine breite Diskussion über bestimmte, vorher abgegrenzte Themen ermöglicht werden soll.
Auch das Bearbeiten der Übungen solltest Du nicht vor Dir herschieben. Erst einen Tag vor Abgabe zu beginnen, verursacht nur unnötigen Zeitdruck. Bei einigen Übungen (vor allem an der BWL-Fakultät) müssen keine Lösungen der Aufgaben abgegeben werden. Es ist aber empfehlenswert, dass Du die Aufgaben vor der Besprechung in den Übungen selbst bearbeitest, selbst wenn Du nicht formal dazu verpflichtet bist. Der Lerneffekt ist dadurch viel größer, als wenn Du in den Übungen nur zusiehst, wie die Aufgaben zu lösen sind.